Donnerstag, 2. April 2020

Tagebuch eines Herbsthörnchens Part 3


7. Februar 2016

Grade hab ich mich daran gewöhnt, das ich so komisch drauf bin. Ständig dämmer ich weg oder bunker irgendwo Futter - mittlerweile weiß ich ja nicht mehr, wo ich bunkern soll, es ist alles voll! Jetzt hab ich wieder so ein seltsames Gefühl im Bauch und ich weiß nicht, woher es kommt. Seit ein paar Tagen darf ich wieder öfter raus, ich habs genossen, endlich wieder draußen rum springen zu können, überall renne ich rauf und runter! Doch plötzlich rutschte mir eines nachts ein Blubberpfeifen heraus - gleich mehrmals hintereinander! Ich hab das nicht verstanden, aber es war so ein gutes Gefühl, dieses Bedürfnis heraus zu rufen! Nun flitze ich im Zimmer mal hier, mal da hin und pfeife vor mir her! Es ist irgendwie lustig, ich fühle mich so kribbelig leicht!
Gestern hat meine Nussgeberin ein großes flauschiges Tuch liegen gelassen. Erst bin ich nur so drüber gelaufen, weil ich da lang wollte. Aber dann hab ich gemerkt, wie weich es ist und hab mich darin verbuddelt! Jetzt mache ich das bei vielen weichen Dingen, die sie liegen lässt. Damit zu spielen macht Spaß!
Ich glaube, ich werde auch wieder wacher. Vielleicht hätte es doch geholfen, wenn ich mich für länger zum Schlafen hingelegt hätte... Irgend sowas sagten meine Nussgeber. Die waren manchmal schlecht drauf, ihr glaubt es nicht! Ständig haben sie mich angemeckert, ich solle aufhören sie anzublubbern, wenn sie an der Voliere vorbeiliefen. Sie meinten, ich solle endlich schlafen gehen, aber ich wollte nicht! Sie haben mich ausgelacht, wenn ich auf meinem Lieblingsplatz saß und etwas gedöst habe. Jetzt lachen sie, wenn ich pfeife. Sie sagen, ich klinge total ulkig und süß. Ein bisschen veräppelt fühl ich mich schon... Aber das Pfeifen macht mir Spaß und ich es macht mich wacher. Sollen meine Nussgeber doch komisch sein, ich weiß jedenfalls, das ich es nicht bin!

Fara

Sonntag, 1. März 2020

Thema Aggression beim Streifenhörnchen

Dieses mal geht es um ein Thema, welches schnell zur Gefahr für Halter und Tier werden kann: Aggression.

Bei dem asiatischen/sibirischen Streifenhörnchen ist es völlig normal, wenn es zum Herbst hin aggressiver wird, dies ist auch verbunden mit deutlich vermehrten Bunkern, man nennt es Herbsteln. In der Natur würde Hörnchen nun für den Winter seinen Vorrat anlegen, da das Futter immer knapper wird mit den sinkenden Temperaturen. Da jedes Hörnchen so viel wie möglich sammeln will, verteidigt es sein Revier natürlich - mitunter auch bis aufs Blut, schließlich geht es um das Überleben des Winters. Auch der Vorrat muss beschützt werden, er ist sehr wichtig für das Hörnchen!

'Otto Normalhörnchen' ist zu dieser Zeit schon etwas ungenießbarer, man sollte nur für die dringlichsten Sachen in die Voliere eingreifen (Futter, Wasser, Toilettenreinigung) und dem Hörnchen etwas mehr Raum um sich selbst geben, wenn es im Freilauf ist.
Werden die Tage wieder länger, entspannt sich die Lage wieder und der gestreifte Kobold ist wieder ganz entspannt.

Aber was ist, wenn das Hörnchen sich nicht wieder entspannt? Oder irgendwie nie entspannt war?

Ich habe drei Hörnchenhalter interviewt, die ein Hörnchen mit ziemlich hohem Aggressionspotenzial haben/hatten.


Gelchen über Brösel


Wann zeigten sich zum ersten Mal die Aggressionen von Brösel?
"Es ist schwer zu sagen. Im Zoogeschäft war damals ein Hinweis an seinem Käfig: „Vorsicht beisst“
Als er dann bei mir einzog, brauchte ich sechs Wochen, bis er am Käfiggitter ruhig blieb und nicht mehr aggressiv reagierte. Die ersten Wochen nach seinem Freilauf verliefen auch soweit ganz gut.
Und nach sechs Wochen friedlichem Zusammenlebens schwenkte das um. Ich habe dann im Internet recherchiert und las da das erste Mal über die Herbstaggressionen bei Hörnchen."

Wie war das für dich?
"Als es losging, war ich erst einmal erschrocken und auch etwas enttäuscht. Nachdem ich erkannt hatte, dass ich einen Herbstkämpfer hatte, wollte ich mich dem Problem stellen. Damals war ich noch nicht so informiert wie heute. Ich bin nicht viel im Internet gewesen und kannte noch keine Foren und deren Hilfestellungen. Das damalige GU-Buch war auch keine wirkliche Hilfe.
Ich hatte früher schon andere Tiere wie z.B. Gänse und habe mich immer der Situation angepasst. Von daher war ich optimistisch, dass ich das mit Brösels Herbstaggressionen auch noch hinbekomme und hoffte, dass er nicht auf ewig eingesperrt sein musste."

Wie sah euer Alltag aus – wie bist du mit Brösels Aggression umgegangen?
"Im ersten Jahr dauerte der Zustand gute vier Monate. Ich vermute, er war gerade so richtig in den Flegeljahren und musste sich austoben. Jahre später wurde mir klar, dass seine Aggressionen bei meinem damaligen Lebenspartner stärker waren als bei mir. Als Brösel und ich dann alleine zusammenlebten dauerten diese Aggressionen höchstens sechs Wochen.
Ich hatte mich im ersten Jahr damit abgefunden, dass er auch mal raus musste. Um mich zu schützen, hatte ich bei seinem Freilauf immer Lederhandschuhe getragen. Irgendwann war ich so fit, dass ich mit Lederhandschuhen stricken konnte. Mein damaliger Partner hat sich den Problemen auch immer gestellt und alles versucht, den Knirps laufen zu lassen.
Mit den Jahren konnte ich immer besser damit umgehen. Ich merkte rechtzeitig, wann es losging mit der Aggression. Mein Motto war dann immer: einen Biss hat er frei, dann geht es in die Voliere, bis er wieder lieb ist. Natürlich fand ich es immer schade, dass er so bösartig in der Zeit war. Den Rest des Jahres waren wir so ein tolles Team und da sind diese sechs Wochen schon schwergefallen.
Täglich habe ich den Stand seiner aggressiven Tobereien getestet. In der Zeit brauchte ich mich der Voliere nur zu nähern und er sprang wie verrückt gegen das Gitter. Wenn er drei Tage hintereinander friedlich blieb, habe ich ihn dann wieder raus gelassen. Anfangs zur Sicherheit immer mit den Handschuhen und dann auch mit ruhigen Bewegungen. Es waren dann sehr angespannte Situationen, wer lässt sich schon gerne von einem gefährlichen Nagetier beißen?
Nachdem ich die Hoernchenvilla.de im Internet gefunden hatte und mich mit Leidensgenossen austauschen konnte, war es etwas leichter. Meine Erlebnisse konnte ich dann auch beschreiben und mit meinem Humor andere Herbstmonsterhalter aufmuntern und auch mal zum Lachen bringen.
Selbstverständlich ist es nicht witzig, von so einem kleinen Nager angegriffen zu werden und die Bisse sind nicht zu unterschätzen. Aber andererseits zeigte es auch, dass Brösel eine Kämpfernatur war und in der freien Wildbahn hätte er sein Leben bestimmt gut schützen können.
Ich habe immer akzeptiert, dass die Aggression im Herbst zu seiner Natur gehörte. Davon bedeutete mein Schlumpf mir nicht weniger. Er war ein toller Kerl, der mir auch mit dieser Eigenschaft mein Leben bereichert hatte."

Gab es Momente, in denen du überfordert warst mit seinem Verhalten?
"Überfordert war ich damit nur sehr begrenzt. Ich konnte damit umgehen und hatte das notwendige Verständnis für Brösel. Er hat es ja nicht persönlich gemeint, sondern sein Überleben sichern wollen.
Ich hatte schließlich kein Stofftier als Hausgenossen, sondern eine starke Persönlichkeit mit eigenem Willen."

Wer mehr über Brösels Herbst-Abenteuern erfahren möchte, kann dies hier tun! :)


Eva über Cookie
 
 
Wie war es für dich, als du wissentlich Cookie, ein höchst aggressives Hörnchen, zu dir geholt hast?
"Ich war der festen Überzeugung dass sie ruhiger wird, wenn sie artgerecht gehalten wird, daher habe ich mir da nicht so viele Gedanken gemacht. Ich dachte, im schlimmsten Fall ist sie im Herbst aggressiv und ansonsten kann man sich mit ihr arrangieren. Vor allem wollte ich sie weiter vermitteln und so, wie die anderen Hörnchen, nur übergangsweise aufnehmen. Zudem musste es schnell gehen. Ich hatte nicht viel Zeit zu überlegen. Ihre ehemalige Beisitzerin wollte sie nicht behalten und nicht operieren lassen – sie wollte sie einschläfern lassen."

Wie waren die ersten Wochen mit Cookie?
"In den ersten paar Tagen war sie noch ruhig, aber ihre Beinamputation war auch erst ein paar Tage her. Wir haben sie zunächst in einer niedrigen Voliere untergebracht, weil wir dachten, sie kann nicht so gut klettern. Hier hat sie uns schnell das Gegenteil bewiesen! Zudem zeigte sie nach ein paar Tagen ihre Aggressionen. Wir haben dann eine Voliere für sie gebaut. Hier kommt sie super klar und springt, als hätte sie alle vier Beine."

Wie sieht heute euer Alltag aus - wie gehst du mit Cookie und ihrer Aggressivität um?
"Cookie darf fast jeden Tag raus, wir haben alles so optimiert, dass wir die Tür von außen auf- und zuziehen können. Sie hat gelernt auf Kommando rein zu gehen – dann gibt es zur Belohnung Pinienkerne. Um sie füttern zu können haben wir eine kleine Box an die Voliere angebaut. Mittels einer Schleuse kann man sie in der Box einsperren oder auch ausperren und kann so alles nötige erledigen.
Für den Frühjahr plane ich nochmals einen Angriff auf sie. Ich habe mir bereits einen Helm gekauft und werde schauen ob ich sie (gut geschützt) doch noch davon überzeugen kann, dass wir ihr nichts böses wollen."


Bereust du es, Cookie aufgenommen zu haben?
"Ja und Nein :-)
Sie ist eine super intelligente Dame und ich liebe sie über alles. Trotzdem hätte ich sie lieber abgegeben, um den Platz für ein Pflege-Streifi zu haben, um es dann immer wieder weiter zu vermitteln. Aber Cookie ist einfach ein ganz spezieller Fall und ich wüsste nicht, an wen ich sie vermitteln sollte."


Kuba über Fritz


Fritz kam ja direkt von seiner Kinderstube zu dir, wann fiel dir zum ersten Mal auf, dass seine Aggressionen den natürlichen Rahmen sprengten und wie äußerte sich das?
"Vom ersten Tag an das war schon so Grundstimmung - aber das ging noch. Dann kam das Herbsteln dazu und da war vorbei. Das ging immer recht lange, bis Ende April und im September ist er wieder wie eine V1 gestartet...
Fritz hat richtig gebissen und ständig versucht, mein Revier zu annektieren. Wenn er sich in meiner Hand verbissen hat, also richtig wie ein Hund, der nicht mehr losgelassen hat, hieß es „Schmerz ertragen und versuchen das Tier vorsichtig von der Hand zu lösen“. Leichtes und kontinuierliches Pusten auf die Nasenspitze oder eine kleine Wasserpistole mal vor die Pfoten bespritzen hat sich bewährt. Eine Abwehr-Wischbewegung hätte ihn wahrscheinlich den Kopf gekostet. Und es war teilweise sehr schmerzhaft.
Meine Schutzausrüstung waren Lederhandschuhe, feste Schuhwerk und immer genug Abstand mit dem Kopf.
In der Herbstel-Phase war das noch ein Zacken schärfer, er knurrte und knirschte dabei mit den Zähnen, sprang von innen gegen das Gitter seiner Voliere oder verbiss sich darin. War er draußen, so biss er mir in Hände und Füße. Dazu kam noch dieser irre Blick. Um das Risiko für mich und Fritz zu reduzieren, quasi zum Schutz für uns beide, blieb nur die Sicherheitsverwahrung von Fritzi."


Wie haben sich die Aggressionen auf euren gemeinsamen Alltag und eure Bindung zueinander ausgewirkt?
"Herausfordernd. Der Aufbau unserer Bindung war schwierig, da ich nur die vier Monate außerhalb der Voliere mit ihm arbeiten konnte.
Kleine Revierkämpfe gab es in der Zeit auch, habe meinen Bereich aber erfolgreich verteidigt! In den restlichen neun Monaten, die er eingesperrt war, habe ich viel daran gearbeitet ihn zu entsensibilisieren, Geräusche und das Wichtigste: Nähe."


Du hast dich schließlich dazu entschlossen, Fritz kastrieren zu lassen – was waren deine Gedanken dazu und wie verlief der Eingriff?
"Der Gedanke, der mich dazu getrieben hat, war: „Wie kann ich meinem kleinen Erdnuckel helfen?“
Er tat mir leid, die ganze Zeit drin und immer auf 200, so sollte er nicht die nächsten zehn Jahre leben. Also habe ich überlegt, wie ich da etwas Wind rausbekommen kann, nicht das Herbsteln an sich, das geht natürlich nicht und sollte auch nicht sein, aber eben die restliche Zeit. Ich kam dann recht schnell zur Kastration, da es jetzt nicht viele Möglichkeiten gab.
Das Risiko ist bei der richtigen Anästhesie recht gering, die Kastration ist keine komplizierte OP.
Das Risiko war daher recht überschaubar, mit der richtigen Arzt. Und die Aussicht auf Verbesserung schätzte ich recht groß ein. Der Eingriff lief reibungslos."


Wie schaut heute euer Alltag im Vergleich vor der OP aus? Bereust du diesen Schritt oder würdest du es wieder tun?
"Fritz herbstelt wie fast alle Hörnchen, aber nur noch drei bis vier Monate also genau das Gegenteil zum Anfang. Alltag? Haha! Da gibt’s immer was Neues bei der Streifen-Polizei!
Aber jetzt nach fast fünf Jahren sind wir die besten Freunde, es war ein langer Weg bis heute. Ob er noch beißt in der Herbst-Phase kann ich nicht sagen und ich werde es auch nicht ausprobieren, aber vermutlich schon... ;) Ich respektiere sein artbedingtes Verhalten und werde ihn in dieser Zeit nicht unnötig stressen. Er versucht ja nur sein Revier und sein Futter zu verteidigen und das respektiere ich. Seinen irren Blick in dieser Zeit hat er übrigens behalten...
Sonst ist Fritz mittlerweile ein sehr liebes und zutrauliches Hörnchen geworden. Zwicken beim Spielen gehört dazu, aber ein richtiges Zwicken ist es nicht. Eher ein Festhalten mit seinen Zähnen, was auch in keinsterweise bösartig ist.
Im Gegensatz zu früher hat Fritz durch die Kastration zwar seine Bälle verloren, aber dafür vieles dazugewonnen. Er hat über das Jahr gesehen viel mehr Auslauf, ist wesentlich entspannter geworden.
Aber das alles möchte ich nicht ausschließlich von der Kastration abhängig machen. Sie hat gewiss einen großen Teil dazu beigetragen, aber die andere Hälfte liegt bei uns Haltern.

Wir müssen wissen, wo die Grenzen von unserem Tier sind, aber auch das Tier muss wissen, wo seine Grenzen sind.
Wenn diese gegenseitig geklärt sind und wir die des Tieres respektieren, wird es auch das Tier tun. Kleine Ausreißer gibt es dabei aber immer, z.b. Blumentöpfe – Ausnahmen bestätigen die Regel ;)"

Sonntag, 2. Februar 2020

Tagebuch eines Herbsthörnchens - Part 2

26. Oktober 2015

Heute kann ich mal wieder was erzählen... Ich hatte ein paar Tage Stubenarrest, weil ich meine Nussgeberin ganz böse gebissen hab. Ich verstehe nur nicht warum ihr das so weh tut, sind meine Zähne denn schmerzhaft? Ich wurde ja noch nie gebissen, aber ich kann mir nicht vorstellen, das es so schlimm ist. Sie wurde so laut und ich hab ihre Angst vor mir gerochen - ein seltsames Gefühl, irgendwie hab ich mich in dieser Situation auch nicht wohl gefühlt. Ich hatte sie glaubig am Handgelenk gebissen, da hat sie sich so schnell bewegt, das ich am anderen Ende des Sofas in der Flauschdecke gelandet bin. Da hab ich mich erschreckt sag ich euch!!! Das hat mich so sauer gemacht, da wollte ich sie erst recht beißen! Dann kam aber der Nussgeber und der hat mich ganz böse angeschrien! Da bin ich ganz schnell in meinen Käfig gerannt, da kommt er ja nicht so gut rein. *grins* Aber dann hat er einfach die Tür zugemacht! Ich wollte doch noch etwas draußen rumspringen und Essen sammeln! Soll ich denn verhungern?! In meinem Häuschen ist noch etwas Platz, das muss voll sein! Ich hab ihm vom Gitter aus angeschaut und ganz böse angeblubbert, aber ihm war das total egal!
In den nächsten Tagen durfte ich nicht raus, ich weiß gar nicht wieso... :(
Der Nussgeber hat mich dann abends rausgelassen, aber da war ich schon etwas müde und konnte kaum Nüsse finden. Die Nussgeberin war nie da, wenn ich Auslauf hatte und hat mich nicht mehr rausgelassen. So ging das jetzt wochenlang! Ich dachte ich werd noch kirre! Ab und zu machte die Nussgeberin dann eine Ausnahme, aber ich wollte mich noch dafür rächen, das sie mich so erschreckt hat. Ärgerlicherweise schimpfte sie nur noch mehr mit mir und ich musste wieder zurück in den Käfig. Sie hat mir zwar Futterpakete gegeben, mit denen ich lange beschäftigt war, aber das ist nicht das gleiche...
Ich knabber viel am Gitter rum, um ihr zu sagen, das ich raus will, aber sie glaubt meinen Augen nicht. Abends sitze ich ganz müde auf meinem Häuschen und schaue den beiden zu, irgendwie verstehe ich nicht, warum ich mal so wach und dann wieder so müde bin. Wann hört das endlich auf?
Heute war immerhin ein kleiner Lichtblick. Der Tag begann wie jeder andere Tag, die Nussgeberin, die wegen Ferien (was ist das bloß?) zuhause war, hat bis mittags irgendwelchen Kram gemacht, dann stand sie plötzlich auf und sagte zu mir, das sie duschen geht und ich danach raus darf. Ein bisschen verwirrt war ich schon. Meinte sie das ernst? Aber sie hielt Wort! Nach eine halben Stunde kam sie wieder, räumte ein paar Dinge weg und versteckte jede Menge leckere Sachen!!! UND DANN LIEß SIE MICH RAUS!!!!!
Ich war so glücklich, ich hüpfte, ich rannte, ich schaute aus dem Fenster! Die Sonne schien und kitzelte meine Nase und die Bäume haben sich komisch verfärbt - jetzt haben sie die Farbe von all den leckeren Nüssen. Ob man die essen kann? Ich hab auf jedenfall ganz ganz viel gesammelt! Und dann gab es auch noch leckeres rosa Wasser! Es schmeckt so herrlich nach Früchten, einfach wunderbar! Ich war so begeistert, das mir erst später aufgefallen ist, das meine Nussgeberin die ganze Zeit mitten im Raum stand und mich ganz genau beobachtet hat. Das war schon etwas gruselig, sie hat mich immer angeschaut. Ich war irgendwann so neugierig, das ich einfach vom Tisch aus auf ihren Rock gesprungen und bis zu ihrem Gesicht raufgeklettert bin. Sie hat mir ganz tief in die Augen geschaut, ziemlich seltsam. Dann war sie für kurze Zeit aus dem Zimmer. Als sie wieder kam, hatte ich grade ein ausgiebiges Sonnenbad beendet. Es war so wunderbar! Und dann hieß es für mich "Zurück in den Käfig!". Ich hüpfte ein paar Schritte und schaute sie an. Sie sagt es nochmal und zeigt auf den Käfig. Irgendwie will ich sie auch nicht enttäuschen und hüpfe bis zur Tür. Wieder sagt sie "Rein!" und ich gehorche artig. Sie macht die Tür hinter mir zu und lobte mich! Das hat mich irgendwie stolz gemacht! Ob sie mich jetzt wieder lieb hat? Zur Belohnung gab es diesen kleinen Tropfen Beerenmus, den ich von ihrem Finger schlecken durfte! Das ist schon so lange her, das ich das bekommen habe, das gibt es nur ganz ganz selten!
Hoffentlich darf ich morgen auch wieder raus!

Fara

Freitag, 3. Januar 2020

Tagebuch eines Herbsthörnchens - Part 1

Was geht so in den Köpfen unserer Hörnchen vor sich, wenn der Herbst kommt? Genau werden wir es wohl nie erfahren... Ein kleiner Abstecher in Faras altes Herbsttagebuch.
 
 
 
 
23. September 2015

Erst wusste ich nicht, was mit mir los war.
Dieses Gefühl, was da aus meinem Bauch kam und immer stärker wurde. Doch als ich das erste Mal die Backen vollgestopft und das leckere Essen versteckt hab, spürte ich: ja, davon will ich mehr! Es ist so ein gutes Gefühl, so viel zu verstecken, ich kann nicht genug kriegen! Sonnenblumenkerne, Haselnüsse, Cashewkerne, Erdnüsse, Walnüsse... Ich brauche das alles! (Auch wenn ich noch nicht weiß wofür...)
Das Sammeln tut so gut, ich fühle mich wie im siebten Himmel...! Jeder, der mich von diesem Glücksgefühl abhält, den beiße ich! Wie können es die Leute auch wagen, mir MEIN Essen streitig zu machen? Oder mir nicht schnell genug zu geben?! Und dann erst meine Nussgeberin... Die muss mein Futter immer irgendwo reinstecken, wo ich gar nicht so leicht rankomme! In große Wollknäule, in zugeklebte Eierkartons oder in diese doofen Papprollen, die mir immer wegkullern, wenn ich an mein Futter will! Das regt mich auf! Vielleicht beiße ich sie deswegen jetzt so oft? Ich weiß nicht wieso, ich hab sie eigentlich lieb, ich darf manchmal bei ihrem Zwieback oder Früchtetee naschen, aber seit ich dieses Gefühl habe, muss ich ihr immer ins Gesicht springen oder ihre Finger und Arme beißen... Vielleicht mag mein Bauch sie nicht...? Eigentlich schade, seitdem treffe ich sie beim Ausgang nicht mehr und es gibt kein Tee oder Zwieback mehr für mich!
Mein Nussgeber hab ich vorher noch nicht so vertraut.. Aber mittlerweile ist er mir egal, ich laufe oft über ihn rüber, er gibt mir immer ganz viel Futter, manchmal lässt er sogar die ganze Dose offen für mich stehen, hihi! Der ist vielleicht doof, der weiß gar nicht wie lecker das alles ist!
Nachts träume ich von Futter. Oft stehe ich auf, obwohl es total dunkel ist, aber ich muss dann einfach zum Futter huschen und eine Ladung Körner in mein Häuschen schleppen. Außerdem esse ich noch eine große Portion, vielleicht gibt es ja bald kein Futter mehr? Ich muss mich gut rüsten!
Es wird immer schwieriger, sich die Verstecke zu merken... Hach, war ich immer schon so vergesslich? Ich versteh das nicht. Langsam wird das alles echt stressig, aber ich kann einfach nicht aufhören! Und dann noch meine Nussgeber, ich glaube die machen sich über mich lustig! Die nennen mich "Hörnchen of Doom", "Killerhörnchen", "Bunkerhörnchen" oder "Herbstmonster"! Was soll denn das? Und dann sagen die auch noch, das ich angebaut hätte, vonwegen Keller, Dachboden und so. Hallo? Ich hab ein Ein-Raum-Häuschen! Ja, ich hätte gerne einen geräumigen Keller und einen großen Dachboden, aber anscheinend übersteigt das meinen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbedarf an Quadratzentimetern...
Die haben so viel Platz! Wenn ich Ausgang habe, bunker ich auch dort viel Essen in kleine Ecken, aber das Essen klauen die mir immer wieder! Ich hab sie noch nicht dabei erwischt, aber ich bin mir sicher, das sie das sind! Meine Verstecke sind beim nächsten Mal immer leer und ich bin mir hörnchenprozentigsicher, das ich eine große Haselnuss schon zum vierten Mal versteckt habe! Die verarschen mich garantiert! Fühle ich mich deswegen vielleicht so anders? Sagt mir mein Bauch, das ich mich vor ihnen in Acht nehmen muss und vorsorgen muss für eine Zeit, in der sie mir vielleicht Böses wollen?
Ich werde wohl einfach abwarten müssen. Vielleicht gibt sich das ja auch bald, das sich meine Nussgeber wieder normal verhalten und ich mich dann auch wieder normal fühle.
Aber bis dahin.... muss ich Essen sammeln! Ich hab noch ein bisschen Platz in meinem Häuschen und mein Außenlager ist sehr geräumig.... Hihi!
Und ich beobachte jeden Abend meine Nussgeber.... ich habe sie ganz genau im Auge!!!

Fara

Sonntag, 1. Dezember 2019

Hörnchenparade zum Dezember 2019

Das Jahr ist fast vorbei, dieses Jahr machen wir zum ersten Mal zum Jahresabschluss die Hörnchenparade! :)
Vielen Dank an alle, die dabei sind!
Ich wünsche euch fröhliche Weihnachten und einen schönen Jahresabschluss, wir sehen uns 2020!



Paulchen (alias Stinker)
Äna Banäna: "Mein Seelenhörnchen und bester Freund - schmerzlich vermisst, unvergessen und für immer in meinem Herzen."



Opi
Eva Gestreift: "Opi kam als Omi mit sieben Jahren zu mir und wurde neun Jahre alt."



Cookie
Eva Gestreift: "Cookie - mein dreibeiniges Aggrohörnchen!"



Twix
Eva Gestreift: "Das wohl entspannteste Hörnchen der Welt - aus dem Tierheim, fünf oder sechs Jahre alt."



Crispy
Eva Gestreift: "Crispy kam ebenfalls aus dem Tierheim, ist aber leider ein halbes Jahr später an einem Tumor gestorben."



Snickers
Eva Gestreift: "Mein letztes Züchterhörnchen von 2014, leider nur eineinhalb Jahre alt geworden."



Tira
Eva Gestreift: "Von einer lieben Freundin aus der Schweiz nach Deutschland gebracht. Sie wurde vier Jahre alt."



Streifie
Iben Hazel: "Streifie war das Hörnchen meines Bruders, er kam nach seinem Tod zu mir. Er war früher immer sehr gewitzt, aber ohne meinen Bruder einfach nur traurig. Er folgte ihm drei Monate später über die Regenbogenbrücke."



Fara
Iben Hazel: "Auch sehr bekannt unter dem Namen Donnerhörnchen! Unsere Dame hatte immer sehr viel Temperament und hat sich ihren Spitznamen hart erarbeitet!"



Lissy
Kuba Kaa: "Lissy hat vor dem Leben bei uns in einem viel zu kleinen Käfig leben müssen. Bei uns konnte sie zum ersten Mal richtig klettern."



Fritz
Kuba Kaa: "Nachdem er seine Nüsse abgegeben hat, ist er immerhin nur noch drei vier Monate im Jahr gefährlich, keine zehn Monate mehr. :') "








Freitag, 1. November 2019

Hämmi - das Regenbogenhörnchen des Monats November 2019

Manchmal entstehen ganz besondere Verbindungen zwischen Mensch und Tier, so eng, dass es die Betreffenden selbst nicht begreifen können. Die Liebe ist plötzlich da, so vertraut und so tief im Herzen drin, das der Schmerz beim Verlust imens ist. Dieses Hörnchen war etwas ganz Besonderes, vor allem für seinen Nussgeber.


Eckdaten:
  • Name: Hämmi
  • Lebenszeit: 2012 bis 2018
  • Geschlecht: männlich
  • Farbschlag: natur
  • Name der Nussgeber: Bettina und Maik
  • Letzte Ruhestätte: Hamburg, im Schrebergarten der Familie unter einem Johannisbeerstrauch



Wie kamen Bettina, Maik und Hämmi zusammen?

Bettina und Maik wohnen in einer Mietswohnung und wollten gerne ein Haustier. Da Hund und Katze nicht erlaubt waren, sammelten sie also Ideen, was denn für ein Kleintier denn für sie in Frage kam. Am Ende wurde es ganz klar: das Hörnchen.
Nachdem der Entschluss gefasst war, verging noch ein dreiviertel Jahr, bis es soweit sein sollte. Die ersten Eindrücke, was die beiden mit einem Hörnchen denn so alles erwartet, sammelten die beiden schon bei der Entscheidung, welches Tier denn bei ihnen einziehen sollte. Sie belasen sich im Internet und schauten viel auf Youtube rum, später legten sie sich Fachliteratur zu.
Maik plante den Bau der Voliere erst selber, verwarf diesen Plan irgendwann jedoch, weil er irgendwie nicht das Material fand, was er sich vorgestellt hatte. Und so ging er einen anderen Weg und fragte in einer Zoohandlung nach der größten Vogelinnenvoliere, die sie im Katalog zu bieten hatten, welche dann auch gekauft wurde. Frische Äste kamen aus dem Schrebergarten, Bretter für die ersten Häuschen kamen aus dem Baumarkt und so richtete Maik die Voliere Schritt für Schritt ein.


Hämmis Lebensgeschichte:

Hämmi wurde eine Stunde entfernt von Bettinas Tante in einem Zooladen entdeckt, die daraufhin direkt Bettina und Maik informierte, sie hätte ihr Hörnchen gefunden.

Die beiden machten sich also auf den Weg. Hämmi wirkte in der Zoohandlung aufgeregt, aber auch interessiert. Statt einer Transportbox, entschieden sich Bettina und Maik für ein Faunarium, welches Bettina die ganze Autofahrt hinüber gehalten hat. In dem Faunarium hatten sie Hämmi einen Schuh aus Stroh gelegt, in dem er sich verstecken konnte, wenn er wollte. Er war aufgeweckt und neugierig auf das, was ihn erwartete.
Zuhause angekommen, stellten Bettina und Maik das Faunarium in die große Voliere und ließen Hämmi die Zeit, die er brauchte, um anzukommen.

Hämmi hatte gefühlt eine Ewigkeit gebraucht, um das Faunarium zu verlassen. Er ist ein paar mal raus, aber auch wieder rein. Das endgültige Verlassen seines Transportmittels bekamen die beiden nicht mit, da sie zu diesem Zeitpunkt nicht im Raum waren.


Der kleine gestreifte Herr hatte eine Vorliebe für Weintrauben. Zeitweise mochte er Cashew- und Pinienkerne immer wieder mal. Er hatte einen Plüschpinguin, mit dem er durch das Wohnzimmer kullerte. Gerne nutzte er auch einen Korb mit einem ausrangierten T-Shirt zum kuscheln, welcher in seiner Voliere hing.

Außerhalb der Voliere verbrachte Hämmi seine Zeit gerne in Maiks Gegenwart, mit ihm zu Balgen bereitete ihm viel Freude, aber Maik war auch sein Fluchtpunkt, wo er sich sicher fühlte.
Maik war für Hämmi sein ein und alles, durch Blickkontakt und angedeuteten Sprüngen, manchmal auch durch ein leichtes Zwicken in den Fingern signalisierte er ihm, wo er rauf, runter oder hin wollte. Auch hörte Hämmi auf Maiks Wort und kam zu ihm, egal, was er im Moment zuvor getan hatte.
In den Kapuzen von Maiks Pullovern schlief es sich auch besonders gut, dort fühlte sich der kleine Herr geborgen.
Bettina hingegen war eher "nur" geduldet.


Im Frühling und im Sommer war Hämmi lieb und sehr verspielt, gebunkert hat er aber fast das ganze Jahr über. Aggressiv wurde er ab Ende September oder Anfang Oktober. Das steigerte sich weiter bis Mitte Dezember, danach wurde er langsam wieder friedlicher. Zeitweise konnte man ihn leider kaum noch aus der Voliere lassen.


Vor dem Staubsauger hatte Hämmi sehr große Angst. Ansonsten war er furchtlos, wenn Maik an seiner Seite war - da konnte ihm auch Silvester und der Schützenfestumzug nichts anhaben!

Bettina und Maik wissen leider nichts über Hämmis Vergangenheit. Es ist vollkommen unbekannt, ob er als "Secondhand-Hörnchen" zu ihnen kam oder ob er von einem unerfahrenen Züchter stammt, der ihn zu spät von Mutter und Geschwistern getrennt hat. Jedenfalls fehlten ihm beide Ohrmuscheln, außerdem hatte er verheilte Bisswunden im Gesicht und am Bein. Zudem war Hämmi für seine Art ein Zwerg und Fliegengewicht.


Über die Zeit hinweg vertraute Hämmi Maik immer mehr, während er Bettina hingegen immer mehr ignorierte, außer im Herbst, in dem er ihr gegenüber aggressiver wurde.
Insgesamt gab es nur eine Veränderung in seinem Verhalten über die Jahre hinweg: in seinem letzten Winter hielt er tatsächlich Winterruhe.


Hämmis erste Voliere maß 120 x 175 x 80 cm, nach drei Jahren stellte Maik eine baugleiche Voliere dazu und verband diese miteinander.


Die Einrichtung bestand aus diversen Ästen, verschiedenformige Kästen, einer offenen Buddelkiste, eine Buddelkiste mit mehreren Kammern, diverse Korkrohre, zwei Körbe (hängend mit Shirts zum Kuscheln darin), ein großer Kasten mit mehreren Kammern, welchen Hämmi zum Schlafen bevorzugt hat und zwei Kokosnussbrücken, sowie drei vereinzelte hängende Kokosnüsse.
Um auch während des Herbstelns die Volieren zu pflegen, konnte Maik mit einem Brettchen zwischen den Volieren immer eine Voliere separat reinigen, ohne das Hämmi gestresst war.


Der kleine Herr hatte im Laufe seiner Zeit eine oberflächliche Augenverletzung, laut Tierarzt eine typische Meerschweinchenverletzung, verursacht durch das Wühlen im Stroh. Daraufhin wurde das Stroh aus der Voliere verbannt.

Aus seiner ersten und auch letzten Winterruhe erwachte Hämmi schon geschwächt. Bettina und Maik bemerkten leider auch viel zu spät, dass er plötzlich viel an Sehkraft verloren hatte. Sie peppelten ihn auf, soweit es ging. Das Hämmi fast blind war, fiel Maik erst auf, als  er ein zweites mal schwächer wurde und ihn optisch nicht mehr erkannte, sondern erst auf akustische Signale von Maik reagierte. Ein zweites Mal konnten die beiden Hämmi leider nicht mehr aufpeppeln.

An seinen letzten Tagen wurde Hämmi aus der Voliere geholt, Futter und Trinken wurden dicht für ihn bereit gestellt. Er machte es sich auch Bettina und Maik bequem und ließ sich den ganzen Tag streicheln, auch von Bettina, wobei er immer wieder eindöste. Hörten sie auf mit dem Streicheln, sah er die beiden verwundert an oder zwickte sie, als wollte er sie fragen, wieso sie aufhörten.
Schließlich schlief er bei den Streicheleinheiten endgütlig ein.

Hämmi fand seine letzte Ruhe unter einem Johannisbeerstrauch, im Schrebergarten der Familie.


Liebesgrüße an Hämmi:

Maik: "Ohne dich war die Wohnung so leer - ein Ort, an dem es mir schwer fiel, länger zu sein. Gerade, weil ja auch noch eins zum anderen kam. Loki füllt inzwischen das Vakuum aus. Zuhause ist wieder zuhause, aber dieses hibbelige, ungeduldige und freudige Rumgekletter am Volierengitter, wenn ich nach hause komme, bekommt Loki (noch?) nicht hin.
Ich vermisse dich, du warst mir wichtiger, als so mancher Mensch in meinem Umfeld."

Bettina: "Ich weiß, ich hab viele Fehler gemacht. Ich wünschte, wir hätten nochmal neu starten können. Ich vermisse dich, du wirst immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben."


Dienstag, 1. Oktober 2019

Frida - das Hörnchen des Monats Oktober 2019

Eckdaten:
  • Name: Frida
  • Alter/Geburtstag: unbekannt
  • Geschlecht: weiblich
  • Farbschlag: natur
  • Gewicht: 104 g
  • Herkunft: Tierheim
  • Haltung: Innenhaltung
  • Wohnhaft in: Schweiz


Zu den Nussgebern:

Frida lebt bei Melanie und René und ist deren drittes Streifenhörnchen. Beide arbeiten Vollzeit, da jedoch immer einer der beiden zuhause ist, bekommt Frida fast täglich Auslauf. Noch ist nicht klar, ob sie einen der beiden lieber mag, dafür lebt die Dame noch nicht lange genug bei den beiden.



Das Leben zuvor:

Frida kommt aus dem Tierheim und wurde in der Gruppe 'Streifenhörnchen Vermittlung von Notfellchen' vorgestellt. Dort haben Melanie und René sie entdeckt, am 5.8.2018 holten sie die gestreifte Dame über Eva Gestreift zu sich.


Zur Voliere:
  • Höhe: 200 cm
  • Breite: 70 cm
  • Länge: 180 cm

Das Eigenheim von Frida hat René selbst gebaut, da er Schreiner ist. Gedauert hat das ganze drei Tage und hat ungefähr 200 bis 300 Franken (185 bis 275 Euro) verschlungen. Die Voliere besteht aus OSB-Platten und Maschendraht, als Einrichtung stehen der gestreiften Dame ein Baumstamm mit Höhle, Korkröhren, Äste, eine Buddelkiste mit Kokoserde, sowie verschiedene Kuschelmatten und drei Häuschen auf unterschiedlichen Höhen. Der Boden ist mit Hanfstreu ausgestattet, zum Nisten bevorzugt Frida Toilettenpapier.
Das Hanfstreu wird zwei mal im Jahr gewechselt, die Häuschen werden im Frühling gesäubert.


Frida genießt viel Freiraum bei ihren Nussgebern, sie besitzt ein eigenes Zimmer, in dem sie jederzeit Auslauf hat. Hier stehen ihr auch noch ein Katzenbaum, ein Kuschelbett, eine Korkröhre und ein paar Kuscheltiere zur Verfügung.
Für den größeren Auslauf darf Frida über den Flur auch in das Wohnzimmer, hier verbringt sie auch die meiste Zeit ihres Auslaufes.


Im Wohnzimmer steht außerdem noch ein großes Aquarium, unter dem Frida eine 'Ferienwohnung' besitzt und falls sie nicht dort chillen möchte, kann sie auch noch in ihrer eigenen Villa im Wohnzimmer rumtoben oder auf ihrem geliebten Chillturm mit den Herzkissen.



Speiseplan:

Melanie und René haben sich die Mühe gemacht und zu Beginn jede mögliche Saat einzeln bestellt, um herauszufinden, was Frida mag und was nicht. Das Ergebnis daraus ist eine Mischung ihres Futters. Es wird in Einzelsaaten bestellt und für sie zurecht gemischt. Das beinhaltet aktuell Baumsaaten, Buchweizen, Dari, Hagebuttenkerne, Hanf, Kardi, Leinsaat, Mariendistel, Melonenkerne, Nackthafer, Sonnenblumenkerne in XL gestreift und in weiß, sowie Wacholderbeere und Weißdorn.


An Nüssen bekommt die Hörnchendame täglich abwechselnd Baumnüsse, Erdnüsse, Haselnüsse, Pinienkerne und Kürbiskerne, mal von der Hand, mal aus dem Napf. An Obst und Gemüse mag sie Äpfel, Trauben, Cherrytomaten, Gurken, Blaubeeren, Erdbeeren, Karotten, Bananen und Johannisbeeren. Ihren Bedarf an Proteinen deckt Frida mit Mehlwürmern. Als Extra zum Knabbern hat sie einen Maiskolben und eine Sonnenblumenblüte

Der Napf wird täglich erneuert, während des Auslaufes bekommt Frida abwechselnd Obst und Gemüse zu futtern.


Charakter des Hörnchens:

Frida ist ein tollpatschiges Hörnchen. Sie kann auf dem Couchtisch gehen und rutscht dann einfach mal ab, weil sie zu nahe am Rand spazierte. Das passiert ihr auch auf dem Sofa oder ihren Häuschen.
Wenn die Dame mal ihre fünf Minuten hatte, ruht sie sich im Anschluss am liebsten auf ihren Herzkissen aus oder geht in ihre Ferienwohnung, um dort ein kleines Nickerchen zu machen. Ihr tägliches Ritual ist es, sich in ihrer Buddelkiste zu wälzen.


Als Frida zu den beiden zog, war sie sehr misstrauisch, bei schnellen Bewegungen bekamen Melanie und René dies auch zu spüren, denn sie zwickte sie in Hände und Füße. Demnach versuchten die beiden zu Beginn, so wenig wie möglich Hände und Füße zu bewegen, wenn Frida bei ihnen war. Seit ein paar Monaten gab es keine Angriffe mehr und Frida wirkt entspannter. Anfassen ist aber noch immer ein no go für das Hörnchen.


Frida hat kein Lieblingsspielzeug, aber ihre Lieblingsbeschäftigung ist definitiv das Chillen auf ihren Herzkissen im Wohnzimmer, dies ist auch ihr favorisierter Platz außerhalb der Voliere. In der Voliere liebt sie ihre Buddelkiste.



Der Staubwedel ist für Frida das personifizierte Böse! Diesen Vorteil nutzen Melanie und René, falls sie sich vor einem Angriff der Dame schützen müssen.


Krankenakte Streifenhörnchen:

Frida hat ein Leiden in der Wirbelsäule, welche an drei Punkten zusammen wächst. Dies kann, je nach Bewegung, Muskeln einklemmen und verursacht Schmerzen. Je nach Bedarf bekommt Frida Schmerzmittel, leider ist das ganze nicht heilbar.
Wenn Frida einen Schub hat, ruht sie sich etwas länger aus. Danach jedoch rennt sie herum, als wenn nichts gewesen wäre.
Der Besuch zur Diagnose beim Tierarzt lief zum Glück ruhig und entspannt ab und kostete rund 140 Franken (128 Euro).


Das Hörnchen im Frühling/Sommer:
 
Frida gehört nicht zu der zwitschernden Sorte Hörnchen. Im Sommer steht sie gegen 7.30 Uhr auf und geht gegen 16.30/17.30 Uhr wieder schlafen. Hin und wieder gönnt sie sich auch ein Mittagsschläfchen, Auslauf hat sie fast täglich.


Das Hörnchen im Herbst/Winter:
 
Frida ist eine wahre Bunkerkönigin! Sie bunkert gerne und sehr viel!

Letztes Jahr verbrachte sie ihren ersten Herbst bei Melanie und René, da war sie sehr am herbsteln und biss durchaus auch mal in den Fuß und ließ nicht mehr los. Am intensivsten reagierte sie, wenn die beiden an ihrem Zimmer vorbeiliefen. Dann sauste sie blitzschnell auf ihre Nussgeber zu und attackierte deren Füße. Zum Schutz benutzten die beiden einen Staubwedel, den sie schützend vor die Füße hielten, in den Frida stattdessen hinein biss.
Zu Beginn dieser heißen Phase hatten Fridas Nussgeber schon Angst, aber aus Respekt vor ihrer Aggression. Im Laufe der Zeit versuchten die beiden, ihr so wenig wie möglich Grund zum Angriff zu geben, diese Taktik zahlte sich aus, denn die Attacken ließen nach und es folgten keine Angriffe mehr.

Trotz ihrer Aggression durfte Frida ihre volle Zeit an Auslauf nutzen. Die Voliere wurde dann gereinigt, wenn sie schlief. An ihren Wach- und Schlafrhythmus hat sich, trotz Herbst und Winter, nichts geändert.


Amüsantes rund ums Hörnchen:

  • Wie Frida zu ihrem Namen kam, ist unbekannt, Melanie und René haben ihn so übernommen
  • Fridas Spitznamen lauten Püps und Striali (schweizerdeutsch), Püps entstand einfach so, Stirali, da sie überall hinaufklettern muss und ständig etwas ausheckt
  • Beschreibe dein Hörnchen in einem Wort: liebevoll "Tollpatschig!"
  • "Mein Streifi hat eine außergewöhnliche Vorliebe für... alles Ungesunde, was die Menschen essen!"
  • Eine Geschichte aus dem Nähkästchen: "Erst letztens klaute Frida einen Cookie mit Schokolade gefüllt. Als sie davonrennen wollte mit dem Cookie im Mund, stolperte sie über den Sofaspalt und überschlug sich, jedoch ließ sie nicht los. Als ich den Cookie endlich halten konnte, hing Frida immer noch am Cookie. Ich musste sie mit der Fernbedienung wegstupsen, bis sie endlich los ließ."
  • "Wenn es ein Buch oder Film über mein Streifi geben würde, wäre der Titel: 'Frida, die Kletterkönigin' "
  • Der lustigste Moment mit dem Hörnchen: "Wenn zwei Erwachsene auf dem Sofa sitzen und die Hände hochmachen, damit Frida nicht angreift."
  • Fridas letzter gebunkerter Wintervorrat belief sich auf 3620 Gramm - mit dieser Menge gewann sie die Wiege-Challenge im Frühjahr 2019!

Liebesgrüße:

Melanie: "Ich liebe mein Hörnchen, weil sie einem den Tag versüßst!"