Montag, 1. April 2019

Knöpfchen - das Regenbogenhörnchen des Monats April 2019

Jeder weiß, Träume sind etwas wunderbares. Und es ist wunderbar, wenn man seinen Traum verwirklichen und leben kann.
Die Geschichte dieses Regenbogenhörnchens beginnt mit dem Traum seiner Nussgeberin und erzählt von einem sehr zarten, feinen Band zwischen Hörnchen und Mensch.


Eckdaten des Hörnchens:

  • Name: Knöpfchen
  • Lebenszeit: 2016 bis 2018
  • Geschlecht: männlich
  • Farbschlag: weiß
  • Name des Nussgebers: Janine
  • Letzte Ruhestätte: Niedersachsen, im Garten von Janine unter einem Magnolienbaum


Wie kamen Janine und Knöpfchen zusammen?

Janine ist schon von klein auf an von Eichhörnchen fasziniert. Eine Schulfreundin von ihr hatte damals ein Streifenhörnchen. Nachdem Janine mit der Hamsterhaltung kein Glück hatte, suchte sie eine neue Herausforderung. Sie kam auf ihren Kindheitstraum zurück und begann, sich über die Eichhörnchenhaltung zu belesen. Aufgrund dessen, dass die Haltung sehr anspruchsvoll ist, rückte ihr Kindheitstraum erst einmal in weite Ferne. Doch sie erinnerte sich an ihre Schulfreundin und ihr Streifenhörnchen - von da an begann Janine, sich über "die kleinen Eichhörnchen" zu informieren, sie sog sprichwörtlich alles auf, was sie zu diesem Tier finden konnte. Schnell stand für sie fest, ein Streifi kommt ins Haus. Und es sollte ein weißes sein.

Von Beginn der Planung bis zum Einzug dauerte es ein knappes Jahr, Janine ging sehr gründlich vor. Sie informierte sich umfangreich, suchte den idealen Platz für die Voliere aus, plante diese und Zubehör wie Häuser, Näpfe und anderes wurden besorgt.

Da Knöpfchen von seinem vorherigen Zuhause schnell weg musste, bekam er vorübergehend eine gekaufte, große Vogelvoliere, die wenig später gegen die selbstgebaute Voliere ausgetauscht wurde.


Knöpfchens Lebensgeschichte:

Der Einzug von Knöpfchen verlief unproblematisch. Er kam per Kleintiertransport am 22. November 2016, morgens um 7.30 Uhr bei Janine an. Wie bereits erwähnt, kam Knöpfchen früher als geplant zu Janine, denn eigentlich wollte sie erst zum Frühjahr ein Hörnchen aufnehmen. Daher bekam Knöpfchen für den Übergang eine andere Voliere.
Er kam schnell aus seiner Transportbox heraus und erkundete erst einmal alles, um dann in einer Kiste direkt zu verschwinden. Er piepste die ganze Zeit.

Alle waren aufgeregt und wollten natürlich das neue Familienmitglied begutachten. Er steckte jedoch maximal die Nase aus seinem Versteck, für ihn war alles noch so neu und fremd, einfach zu viele Eindrücke auf einmal, die ihn stressten.
Hin und wieder kam er kurz aus seiner Kiste heraus, aber sobald er irgendwen hörte, versteckte er sich wieder.

Knöpfchen war kein einfaches Hörnchen und hat Janine viel Geduld abverlangt, die sie aber gerne für ihn aufbrachte.
Er war sehr schwierig, was das Futter anging, aber Himbeeren, Gurken und Pecanüsse waren bei ihm der Renner. Sehr gerne hat er auf einem Brett in der Voliere gesessen und der Familie in der Küche zugeschaut. Er lag auch sehr gerne auf seiner Schlafbox, um von dort oben aus alles ganz genau zu beobachten. Wenn er Auslauf hatte, saß er fast immer auf einer großen Fensterbank zwischen den Pflanzen, gelegentlich hat er von dort aus das Treiben im Hof verfolgt.


Trotz Janines Hingabe war Knöpfchen nie richtig zahm, doch sie war seine Bezugsperson. Betrat jemand anderes den Raum, verschwand er oder machte sich ganz klein.
Im Frühjahr 2017 wurde er zutraulicher, blieb auch mal sitzen, wenn man sich der Voliere näherte. Relativ schnell nahm er dann auch mal eine Haselnuss von der Hand, wobei er aber sehr darauf achtete, nur mit den Vorderpfoten die Hand zu berühren.

So lief es bis zum Winter, wo er schließlich began, später aufzustehen und früher schlafenzugehen. Wenn Janine ihn dann mal am Wochenende sah, war er wieder misstrauischer, wenn sie die Voliere öffnete und ihm eine Nuss anbot. Er verließ kaum noch sein eigenes Reich, war ganz im Winterblues.


Im Frühjahr 2018 wurde er wieder entspannter und war wie im Sommer zuvor. Ein einziges Mal kam er sogar gänzlich auf Janines Hand! Und gelegentlich ließ er sich ganz vorsichtig mit einem Finger streicheln.

Knöpfchen schenkte Janine und ihrer Familie im Frühjahr stundenlange Singkonzerte, Janine hatte das Gefühl, als wolle er den Vögeln draußen antworten. Er war ein Frühaufsteher im Sommer und turnte teilweise noch abends um 23 Uhr munter herum.

Auch im Winter hatte der weiße Herr sein Extrem: er war ein wahrer Bunkerkönig! Alles, was er an Nüssen und Futter bekam, wurde in der Voliere gebunkert. Aggressiv war er nie. Nur einmal gab es eine Meinungsverschiedenheit mit Janines Hund - dieser versuchte nämlich eine Nuss durch das Gitter herauszuziehen. Ein klares Pfui Pfui für Knöpfchen, der das natürlich gar nicht gut heißen konnte und den Hund durch das Gitter in die Nase zwickte.


Knöpfchen konnte, wie viele andere Hörnchen auch, den Staubsauger nicht leiden. Aber auch schaukelnde, bewegende Gegenstände in seiner Voliere mochte er nicht. Katzen knurrte er an.
Auch Frischfutter, wofür andere Hörnchen alles stehen und liegen lassen, hat ihn nicht wirklich interessiert. Vieles hat er minimal angenagt, aber meist hat er es nicht mal mit seinem flauschigen Allerwertesten angeschaut.
Veränderungen fand er auch doof, ebenso zu viele Dinge in seiner Voliere - ein spatanisches Hörnchen.

Aber Knöpfchen hatte definitiv auch seine Vorlieben: er war gerne stiller Beobachter. Er saß immer gerne auf einem bestimmten Brett, um den anderen bei ihrem Tun zuzuschauen. Auch der Platz, der einen guten Ausblick in den Hof bot, war von ihm gern besucht. Und manchmal, wenn er des Beobachtens müde wurde, rollte er sich ein und machte an diesen Orten ein kleines Nickerchen.


Er war ein eher scheues Hörnchen, welches nur sehr langsam auftaute.

Knöpfchens entgültige Voliere, die er wenige Wochen nach seinem Einzug bekam, war ein Eigenbau und maß 120x80x200 cm. Eigentlich war noch eine schöne große Außenvoliere geplant gewesen, leider konnte Knöpfchen diese aber nicht mehr erleben.


Die letzten Wochen vor seinem Tod wurde Knöpfchen etwas schlanker, da die Nüsse und das Hauptfutter aber jeden Tag weg waren, machte sich Janine keine Sorgen. Er war tagsüber nicht viel unterwegs, dafür aber des nachts. Da Janine und ihre Familie dieses Verhalten von ihm aber kannten und es phasenweise immer wieder mal vorkam, war es für sie nicht beunruhigend.

Der Tod selbst kam plötzlich und unerwartet.
Den Morgen, bevor er verstorben war, bekam Janine im Urlaub einen Anruf ihrer Schwester, das Knöpfchen nicht gefressen hatte, er aber draußen war und herumsprang, wie eh und je. Abends kam dann der traurige Anruf, man hatte Knöpfchen tot neben seiner Buddelkiste gefunden. Woran er verstorben ist, weiß Janine nicht.

Knöpfchen fand seine letzte Ruhe im Garten von Janines Familie, unter einer Magnolie.


Liebesgrüße an Knöpfchen:

Janine: "Ich würde ihm gerne sagen, dass er mein Seelenhörnchen war. Es war seit Kindertagen mein Traum, ein Eichhörnchen zu haben. Mit ihm konnte ich mir meinen Traum eines 'Mini-Eichhörnchens' erfüllen.


Gerne würde ich die Zeit zurückdrehen und ihn wieder in der Voliere oder auf der Fensterbank rumhüpfen sehen. Ich hoffe, er nimmt es mir von da oben nicht allzu sehr übel, dass seine Voliere jetzt von Flip bewohnt wird."