Eckdaten:
- Name: Hämmi
- Lebenszeit: 2012 bis 2018
- Geschlecht: männlich
- Farbschlag: natur
- Name der Nussgeber: Bettina und Maik
- Letzte Ruhestätte: Hamburg, im Schrebergarten der Familie unter einem Johannisbeerstrauch
Wie kamen Bettina, Maik und Hämmi zusammen?
Bettina und Maik wohnen in einer Mietswohnung und wollten gerne ein Haustier. Da Hund und Katze nicht erlaubt waren, sammelten sie also Ideen, was denn für ein Kleintier denn für sie in Frage kam. Am Ende wurde es ganz klar: das Hörnchen.
Nachdem der Entschluss gefasst war, verging noch ein dreiviertel Jahr, bis es soweit sein sollte. Die ersten Eindrücke, was die beiden mit einem Hörnchen denn so alles erwartet, sammelten die beiden schon bei der Entscheidung, welches Tier denn bei ihnen einziehen sollte. Sie belasen sich im Internet und schauten viel auf Youtube rum, später legten sie sich Fachliteratur zu.
Maik plante den Bau der Voliere erst selber, verwarf diesen Plan irgendwann jedoch, weil er irgendwie nicht das Material fand, was er sich vorgestellt hatte. Und so ging er einen anderen Weg und fragte in einer Zoohandlung nach der größten Vogelinnenvoliere, die sie im Katalog zu bieten hatten, welche dann auch gekauft wurde. Frische Äste kamen aus dem Schrebergarten, Bretter für die ersten Häuschen kamen aus dem Baumarkt und so richtete Maik die Voliere Schritt für Schritt ein.
Hämmis Lebensgeschichte:
Hämmi wurde eine Stunde entfernt von Bettinas Tante in einem Zooladen entdeckt, die daraufhin direkt Bettina und Maik informierte, sie hätte ihr Hörnchen gefunden.
Die beiden machten sich also auf den Weg. Hämmi wirkte in der Zoohandlung aufgeregt, aber auch interessiert. Statt einer Transportbox, entschieden sich Bettina und Maik für ein Faunarium, welches Bettina die ganze Autofahrt hinüber gehalten hat. In dem Faunarium hatten sie Hämmi einen Schuh aus Stroh gelegt, in dem er sich verstecken konnte, wenn er wollte. Er war aufgeweckt und neugierig auf das, was ihn erwartete.
Zuhause angekommen, stellten Bettina und Maik das Faunarium in die große Voliere und ließen Hämmi die Zeit, die er brauchte, um anzukommen.
Hämmi hatte gefühlt eine Ewigkeit gebraucht, um das Faunarium zu verlassen. Er ist ein paar mal raus, aber auch wieder rein. Das endgültige Verlassen seines Transportmittels bekamen die beiden nicht mit, da sie zu diesem Zeitpunkt nicht im Raum waren.
Der kleine gestreifte Herr hatte eine Vorliebe für Weintrauben. Zeitweise mochte er Cashew- und Pinienkerne immer wieder mal. Er hatte einen Plüschpinguin, mit dem er durch das Wohnzimmer kullerte. Gerne nutzte er auch einen Korb mit einem ausrangierten T-Shirt zum kuscheln, welcher in seiner Voliere hing.
Außerhalb der Voliere verbrachte Hämmi seine Zeit gerne in Maiks Gegenwart, mit ihm zu Balgen bereitete ihm viel Freude, aber Maik war auch sein Fluchtpunkt, wo er sich sicher fühlte.
Maik war für Hämmi sein ein und alles, durch Blickkontakt und angedeuteten Sprüngen, manchmal auch durch ein leichtes Zwicken in den Fingern signalisierte er ihm, wo er rauf, runter oder hin wollte. Auch hörte Hämmi auf Maiks Wort und kam zu ihm, egal, was er im Moment zuvor getan hatte.
In den Kapuzen von Maiks Pullovern schlief es sich auch besonders gut, dort fühlte sich der kleine Herr geborgen.
Bettina hingegen war eher "nur" geduldet.
Im Frühling und im Sommer war Hämmi lieb und sehr verspielt, gebunkert hat er aber fast das ganze Jahr über. Aggressiv wurde er ab Ende September oder Anfang Oktober. Das steigerte sich weiter bis Mitte Dezember, danach wurde er langsam wieder friedlicher. Zeitweise konnte man ihn leider kaum noch aus der Voliere lassen.
Vor dem Staubsauger hatte Hämmi sehr große Angst. Ansonsten war er furchtlos, wenn Maik an seiner Seite war - da konnte ihm auch Silvester und der Schützenfestumzug nichts anhaben!Bettina und Maik wissen leider nichts über Hämmis Vergangenheit. Es ist vollkommen unbekannt, ob er als "Secondhand-Hörnchen" zu ihnen kam oder ob er von einem unerfahrenen Züchter stammt, der ihn zu spät von Mutter und Geschwistern getrennt hat. Jedenfalls fehlten ihm beide Ohrmuscheln, außerdem hatte er verheilte Bisswunden im Gesicht und am Bein. Zudem war Hämmi für seine Art ein Zwerg und Fliegengewicht.
Über die Zeit hinweg vertraute Hämmi Maik immer mehr, während er Bettina hingegen immer mehr ignorierte, außer im Herbst, in dem er ihr gegenüber aggressiver wurde.
Insgesamt gab es nur eine Veränderung in seinem Verhalten über die Jahre hinweg: in seinem letzten Winter hielt er tatsächlich Winterruhe.
Hämmis erste Voliere maß 120 x 175 x 80 cm, nach drei Jahren stellte Maik eine baugleiche Voliere dazu und verband diese miteinander.
Die Einrichtung bestand aus diversen Ästen, verschiedenformige Kästen, einer offenen Buddelkiste, eine Buddelkiste mit mehreren Kammern, diverse Korkrohre, zwei Körbe (hängend mit Shirts zum Kuscheln darin), ein großer Kasten mit mehreren Kammern, welchen Hämmi zum Schlafen bevorzugt hat und zwei Kokosnussbrücken, sowie drei vereinzelte hängende Kokosnüsse.
Um auch während des Herbstelns die Volieren zu pflegen, konnte Maik mit einem Brettchen zwischen den Volieren immer eine Voliere separat reinigen, ohne das Hämmi gestresst war.
Der kleine Herr hatte im Laufe seiner Zeit eine oberflächliche Augenverletzung, laut Tierarzt eine typische Meerschweinchenverletzung, verursacht durch das Wühlen im Stroh. Daraufhin wurde das Stroh aus der Voliere verbannt.
Aus seiner ersten und auch letzten Winterruhe erwachte Hämmi schon geschwächt. Bettina und Maik bemerkten leider auch viel zu spät, dass er plötzlich viel an Sehkraft verloren hatte. Sie peppelten ihn auf, soweit es ging. Das Hämmi fast blind war, fiel Maik erst auf, als er ein zweites mal schwächer wurde und ihn optisch nicht mehr erkannte, sondern erst auf akustische Signale von Maik reagierte. Ein zweites Mal konnten die beiden Hämmi leider nicht mehr aufpeppeln.
An seinen letzten Tagen wurde Hämmi aus der Voliere geholt, Futter und Trinken wurden dicht für ihn bereit gestellt. Er machte es sich auch Bettina und Maik bequem und ließ sich den ganzen Tag streicheln, auch von Bettina, wobei er immer wieder eindöste. Hörten sie auf mit dem Streicheln, sah er die beiden verwundert an oder zwickte sie, als wollte er sie fragen, wieso sie aufhörten.
Schließlich schlief er bei den Streicheleinheiten endgütlig ein.
Hämmi fand seine letzte Ruhe unter einem Johannisbeerstrauch, im Schrebergarten der Familie.
Liebesgrüße an Hämmi:
Maik: "Ohne dich war die Wohnung so leer - ein Ort, an dem es mir schwer fiel, länger zu sein. Gerade, weil ja auch noch eins zum anderen kam. Loki füllt inzwischen das Vakuum aus. Zuhause ist wieder zuhause, aber dieses hibbelige, ungeduldige und freudige Rumgekletter am Volierengitter, wenn ich nach hause komme, bekommt Loki (noch?) nicht hin.
Ich vermisse dich, du warst mir wichtiger, als so mancher Mensch in meinem Umfeld."
Bettina: "Ich weiß, ich hab viele Fehler gemacht. Ich wünschte, wir hätten nochmal neu starten können. Ich vermisse dich, du wirst immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben."
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